Klaus Bremen

Fast geschafft: Im Herbst erscheint mein Buch über den sozialen Staat im Zeitalter der Klima- und Naturveränderungen im oekom-Verlag München.

Der Titel: „Uns neu umeinander kümmern. Den sozialen Staat für das Zeitalter von Klima- und Naturveränderungen umgestalten“ Ein großer und anspruchsvoller Titel.

Aber sorry, die Lage ist herausfordernd und verlangt nach entschlossenen Antworten.

Warum dieses Buch?

Wir müssen uns ehrlich machen: Wir leben schon längst in einer Epoche tiefgreifender Klima- und Naturveränderungen. Und wir sind auf dem langen Lauf durch ein Zeitalter vieler Umbrüche.

Über Jahrzehnte hinweg wird sich unser Lebensumfeld verändern: mehr Extremwetter, Dürren, Fluten, steigende Meeresspiegel. Krisen, die unser soziales Gefüge herausfordern.

Es wird vermutlich länger als bis zur Mitte dieses Jahrhunderts dauern, bis die Bevölkerung in den Ländern dieser Erde gelernt haben, klimaneutral wirtschaften und nachhaltig zusammenzuleben.

Im langen Lauf werden wir gleichzeitig ökologisch orientierte Innovationen und Veränderungen weiter vorantreiben müssen.

Das sind keine nur technische oder wirtschaftliche Aufgaben.

Es sind vor allem auch soziale Herausforderungen – soziale Jahrhundert-Aufgaben.

Der Sozialstaat muss sich neu erfinden

Für mich steht fest: In unserem Gemeinwesen spielt der Sozialstaat im langen Lauf eine Schlüsselrolle.

Aber Coronapandemie und die Flutkatastrophe an Ahr und Eifel haben uns zugleich beispielhaft vor Augen geführt: Der heutige Sozialstaat ist wenig gerüstet für die Herausforderungen dieser Epoche.

Mit meinem Buch will ich die Diskussion darüber anstoßen, wie wir den sozialen Staat für das Zeitalter der Klima- und Naturveränderungen umgestalten müssen, damit wir den langen Lauf bestehen. Mir geht es dabei um konkrete Ideen und praktische Handlungsvorschläge, die auf der Höhe der Zeit sind.

So ist es notwendig und unverzichtbar, dass die Bevölkerung im langen Lauf geschützt ist und zugleich sozial abgesichert. Das erfordert vor allem einen auf die Herausforderungen dieser Epoche eingestellten und ausgerüsteten zivilen und Katastrophenschutz. Zugleich braucht es die Zusage an die Bürgerinnen und Bürger, dass der künftige soziale Staat ihre soziale Existenz durch ein Solidarisches Grundeinkommen absichern wird.

Beides sind notwendige Entwicklungsschritte des Sozialstaats: Sie allein aber genügen nicht.

Die Kraft sozialer Beziehungen

Damit die Bevölkerung und die sozialen Institutionen den langen Lauf stark und widerstandsfähig bewältigen, gilt es, die Kraft sozialer Beziehungen und die »Naturgewalt gemeinsamen sozialen Handelns« (Susan Pinker) als Ressource neu zu entdecken.

Gemeinsames soziale Handeln in unseren Begegnungen und Beziehungen in Echtzeit und Face-to-Face neu zu stiften und – uns neu umeinander kümmern.

Dafür braucht es Strukturen und einen sozialen Staat als Sphäre, in der soziale Netzwerke überall in unserem Land aktiv und neu angeregt und kompetent unterstützt werden. Strukturen in Betreuung und der Pflege oder in Gesundheitsversorgung, früher Bildung oder sozialer Unterstützung, die sich zu geschützten Orten aktiver Lebenssorge (Care) entwickeln können. Im langen Lauf brauchen die sozialen Berufe eine neue und veränderte Rolle und einen neuen Stellenwert in unserem Gemeinwesen.

Ich plädiere für den Rechtsanspruch auf soziale Zeit für Bürgerinnen und Bürger und für mehr Raum für gesellschaftliches und soziales Engagement.

Mut zur Veränderung

Um uns neu umeinander kümmern zu können, brauchen wir jetzt Investitionen in das, was Menschen im langen Lauf wirklich stärkt: Vertrauen, Nähe und Zusammenarbeit.

Mit meinem Buch will ich einladen, soziale Sicherheit in diesem Zeitalter neu zu denken, und zukunftstauglich auszugestalten.

Klaus Bremen: Uns neu umeinander kümmern.

Den sozialen Staat für das Zeitalter von Klima- und Naturveränderungen umgestalten.

München (oekom-Verlag) 2025
288 Seiten – 28.- Euro
ISBN: 978-3-98726-183-1
Ab September beim Verlag vorbestellbar.

 

Kurzbiographie

Klaus Bremen M.A., Sozialwissenschaftler (Universität Köln)

  • Beruflicher Werdegang: Geschäftsbereichsleiter Der Paritätische Nordrhein-Westfalen (Gesundheit und Alter) dann Wechsel Geschäftsführer Kitaträger
  • Innovative Projekte, zum Beispiel das „selbsthilfenetz.de“ oder die Kultur- und Sozial-Kampagne „Erinnern, vergessen: Kunststücke Demenz“ (mit Ulrich Greb)
  • Robert-Jungk-Preis, Gesundheitspreis des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Publikationen zu sozialen Fachthemen

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